Zusammenfassung

Sämtliche Ergebnisse beziehen sich auf den neuwertigen Zustand aller getesteten Schuhmodelle. Nach Abschluss des wiederholten Biomechanik-Screenings (100 absolvierte Laufkilometer mit beiden Modellen) werden die bestehenden Ergebnisse mit den Erkenntnissen über mögliche Materialermüdungseffekte ergänzt.

Straßenlaufschuh

Die vorhandenen Daten weisen auf ein ähnliches Dämpfungsverhalten der jeweils getesteten Straßenlaufschuhe hin. Bei der Stützfunktion hingegen scheint der INOC Performance zum Vergleichsmodell unterschiedlich zu reagieren. Der maximale Pronationswinkel ß des „INOC Performance“ erweist sich in unseren Untersuchungen als geringer, verglichen mit dem Markenschuh. Die Passform des Vergleichsmodells scheint hingegen mit den tendenziell homogeneren Druckverteilungswerten Pdistr etwas gleichmäßiger zu sein als beim INOC Performance. Der INOC Performance dämpft also ähnlich wie ein Markenschuh, stützt das Pronieren etwas mehr ab und hat einen Schuhleisten der den Druck etwas weniger verteilt.

Traillaufschuh

Die beiden getesteten Trailschuhe weisen im Dämpfungsverhalten größere Unterschiede auf. Im Falle der Kraftanstiegsrate dFZ und der Schienbeinbeschleunigung atib ist der Unterschied sogar statistisch signifikant. Hier kann man von einem größeren Dämpfungsvermögen der „INOC Performance Trail“ Schuhe ausgehen. Ebenso ist bei der Stützfunktion von einer stärkeren Pronationsverminderung bei den „INOC Performance Trail“ Schuhen auszugehen. Die damit in Verbindung stehenden Parameter Pronationswinkel ß und Pronationswinkelgeschwindigkeit PVEL weisen statistisch signifikant niedrigere Werte bei den „INOC Performance Trail“ auf. Bei der Passform ergibt sich ein ähnliches Bild wie schon bei den Strassenmodellen, eine leicht erkennbare Tendenz zu einer homogeneren Druckverteilung Pdistr bei dem Markenschuh im Vergleich zum INOC Modell.

Ergänzende Hinweise

Bei dieser wissenschaftlichen Untersuchung muss berücksichtigt werden, dass die präsentierten Ergebnisse Durchschnittswerte darstellen. Diese sind „im Mittel für die untersuchten Personen gültig“. Die Probandenauswahl inkludierte das persönliche Anprobieren der jeweiligen Schuhe. Es wurden ausschließlich jene Personen für die Teilnahme an der Studie zugelassen, bei denen die Schuhgröße subjektiv als passend wahrgenommen wurde. Eine wissenschaftliche Studie ersetzt keinesfalls das individuelle Testen der Laufschuhe und sollte daher als zusätzliche Informationsquelle im objektiven Sinne herangezogen werden.

Selbst Prof. Benno Nigg (Human Performance Laboratory, Calgary, Canada) resümierte einst nach über drei Jahrzehnten Forschungarbeit, dass der Tragekomfort einer der kausalsten Parameter in der optimalen Schuhversorgung von Läuferinnen und Läufern hinsichtlich des Verletzungsrisikos darstelle.